Kuhmagda

Samstag, 29. August 2015

Hoch sollen sie leben!

Ihr Lieben ihr glaubt gar nicht wie viel im Hause Kuhmagda gerade passiert. Aber erstmal vielen herzlichen Dank für eure ganz, ganz lieben Kommentare zu meiner letzten Blogpost. 
Zuerst hatten wir zwei Beerdigungen innerhalb drei Wochen und dann eine wunderschöne, traumhaftschöne Hochzeit. Ich habe euch hier schon vom Polterabend "gepoltert". Und jetzt am letzten Samstag, bei schönstem Sommerwetter, war es so weit. Manchmal ist die Freude und die Trauer so nahe beieinander.

Ich durfte im Dekoteam mitwirken und hatte eine strenge Lehrmeisterin. Gell liebes Tanti! Aber ja sie es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und lernen ist was total schönes. Und da wir ja aus der selben Familie stammen hat sie mir wohl das Flair in die Wiege gelegt. In Windeseile und mit tausend und eins Blumen entstanden die schönsten Kränze, Gestecke und Sträussen und der Oberhammer war die Girlande für das fette höhöhö Hochzeitsauto. Es war der knaller. Und die Büchsen am Auto durften auch nicht fehlen. Schliesslich muss jeder über 100 Km Distanz erfahren, dass meine kleinere Schwester nun das Glück gefunden hat. So gechillt wie die den Tag gemeistert hat, ist sie wohl wirklich in der Glückseligkeit des Hafens der Ehe eingefahren. Jawohl so muss es doch sein!

Wie immer plant man alles im voraus-7ben Monate früher oder so und denkt man hat alles und Dach und Fach für den Tag. Während den Tagen vorher wurde gewuselt hin und her telefoniert  und alles ging auf den letzten Drücker auf. Wortwörtlich. Am Freitag Abend war alles fertig. Ein paar Kleinigkeiten, die ziemlich wichtig waren für ein unvergessliches Ambiete, musten noch gemacht werden. Nebenbemerkung ich hatte den Schlüssel von der Kappelle. Aber wie es so ist. Auto sprang nicht an. Netterweise hat uns der Garagist in Windeseile einen Ersatzwagen vorbeigebracht. Nachdem meine Laune schon tief im Keller war. Das Auto war so was von toll, dass ich meine Schwester angerufen habe und gesagt sorry können leider nicht kommen, unser Auto wäre eine Konkurenz zum Hochzeitsauto und darum müssten wir bisschen in der Schweiz herum kurven....natürlich sind wir dann noch genau richtig angekommen und ich hab ruckzuck die letzten Deko hingeschmissen drapiert. Alles gut! Der Pfarrer hatte zum Glück noch einen Schüssel und die Sängerin konnte ihre Lieder doch noch üben.

Die Hochzeitszermonie war wunderschön. Der Pfarrer hatte einen gute Portion Humor und somit war es eine echt gelungene Sache. Das Apero genossen wir in einem märchenhaften Wasserschloss mit gluschtigen Sächeli. Später fuhr die Hochzeitschar in einen Landgasthof.
Ein prachts Hochzeitmahl wurde uns während des Abends serviert. Durch den Abend kamen wir in den Genuss von zahlreichen Darbietungen und Spiele. Plump? Nein, dass war es ganz und gar nicht. Wir mussten uns die vollgefressenen Bäuche halten vor Lachen. Aber der absolute Hit war der Auftritt meiner Mama und meiner Tante. Sie haben die beste Show geliefert. Als Synchronschwimmerinnen haben sie elegant eine Nummer auf den Parkett hingelegt. Natürlich mit allem drum und dran. Wir haben uns alle köstlich amüsiert.   


 Ich wünsch euch einen gelungenen Abend und geniesst die sommerliche Tage noch in vollen Zügen.

Herzlich 
Kuhmagda

Freitag, 7. August 2015

Tour de France. Voilà!

Salut ihr Lieben. Wir sind eben von unserer Sommertour durch Frankreich zurück. Es waren Urlaubstage, die  wir bestimmt nicht mehr so schnell vergessen. Aber alles der Reihe nach. Was die Voraussetzung war für die geplante Tour: ein Auto. Wir sind nun seit ein paar Wochen stolze Besitzer eines Autos. Ja ihr könnt lachen, aber wir mussten in den Dreissiger ankommen, bis wenigstens einer der Führerschein in der Tasche hat. Nun ja, das Auto ist nicht neu mit seinen paar Jährchen auf dem Buckel. Aber für uns natürlich ein Highlight par exellet. Dem Ferienstil sind wir total treu geblieben. Zelt. Schlafsack. Primus. Essenkiste und paar Klamotten. Was unser absoluter Luxus war: bequeme Campingstühle und einen Tisch. Wir fühlten uns wie die Könige. Geplant war die Route ganz und gar nicht. Wir wussten, dass wir in Dunkerque starten möchten. Dort in der Nähe ist Bergues. Ein kleines Städtchen in dem der berühmte Glockenturm steht. Wer bienvenue chez les Ch`tis gesehen hat, der kennt ihn bestimmt. Wenn wir schon mal mit einem Gefährt auf vier Räder in der Gegend rum hühnern können, wollten wir unbedingt dahin fahren. Das Wetter lies zu wünschen übrig. Kalt und garstig war es. Sehr windig und kühle 13°C. Das trübte die Stimmung ganz und gar nicht. 
Weiter reisten wir nach Boulogne sur mer. Dort hat uns der immerhin hin blauer Himmel mit offenen Armen begrüsst. An der Küste windete es immer noch sehr stark und das Sommerkleid rückte weiter hinunter in der Kleiderkiste. Aber das wieder störte uns auch da nicht. Das Meer! Hauptsache Meer! Boulogne sur mer ist quasi die Wallstreet der Fischerei. Leider hatten wir keinen Zutritt zu der Fischversteigerung am Morgen. Aber der angenehme Fischgeruch lies uns das Wasser im Munde zusammen laufen. 
Weiter ging unsere Fahrt Richtung Süden. In la rochelle stiessen wir auf hunderttausend andere Touristen, jedoch fühlten wir uns wieder angekommen in der Zivilisation. Nach der Erkundungstour durch die Strassen von la rochelle genossen wir unsere ersten Moules et Frites. Ein Muss! Und da ich in Frankreich sowieso selten was Kleidermässiges finde, konnte ich futtern nach Lust und Laune. Irgendwas muss man sich ja gutes Tun. Komischerweise bin ich immer hin und weg, wenn ich den Frauen und Männer nachschaue. Sie haben meistens einen Stil genau nach meinem Geschmackt. Ich liebe die französische Mode. Sie ist edel, schlicht, elegant, einfach und bezaubernd zu gleich. Und ein must have sind Schuhe mit Keilabsätze. Ja sogar die etwas reiferen Madames stolzieren mit diesem Schuhwerkt durch die Gegend. Es kam mir vor, als hätten die Französinnen, den Keilabsatz erfunden. 

Unserer nächste Halt war Arcachon. Noch touristischer geht fast nicht. Aber wer muss schon einen Quadratmeter Sandstrand mit vier Personen teilen? Gott sei Dank hatten wir unser treues Auto und wir gelangen zu einem wunderschönen Campingplatz jenseits vom Touristenstrom. Unseres Laune ist drastisch gesunken, als wir Campingplatz um Campingplatz besichtigen, die so gar nicht unseren Vorstellungen entsprochen haben. 
Nach gefühlten 1000 Campingplatzinspektionen sind wir auf einem mini Platz gelandet, auf dem wir von einem adretten Senior mit weissem Hemd, Hornbrille und schneeweissen Haaren durch einen freundlichen Händedruck begrüsst wurden. Die Szene war Filmreif. Sein Kabäuschen. Entschuldigung. Sein Empfang natürlich, versetze uns in eine Zeit wo der Patron noch auf dem grossen, ledernen Sessel an seinem Schreibtisch sass. Der Füller bereit hatte für die Korrespondenzen und die Technik noch weit entfernt von dem was sie heute bietet war. Das einzige "moderne" war das Telefon mit der Drehscheibe. Natürlich hatte er für jeden Platzbesucher standesgemäss eine Karteikarte ausgefüllt mit Name und so. 
Wie sich es gehört, zeigte er uns seinen Camping und wies uns einen traumhaften Platz zu. An diesem Abend, leicht übermüdet, beoachtete ich  die Zeltnachbarn und dachte mir: Besser als jede Soap am TV. Echt aber!
Jeder ist so verschieden. Schräg gegenüber haben Holländer ihr Zelt...ähmmm...also ich untertreibe jetzt mal nicht... Ihr Einfamilienhaus aufgestellt. Die Küche entsprach einer modernen Kochinsel. Einfach Outdoor und nicht auf dem weissen Plattenboden. Nicht schlecht. Es hat alles so perfekt gewirkt. Der filmreife Streit am nächsten Abend, die diese Familie hatte, war dann wirklich TV reif. Die Mutter war so durch den Wind, dass sie anschliessend mit dem Besen und einer Schaufel den Rasen um ihr "Haus" reinigte. Naja. Wir haben uns prächtig amüsiert. Und die sonst ausschliesslichen französischen Gäste ebenfalls. 
Arcachone trumpft mit seiner europaweit höchsten Wanderdüne Dune du Pyla. Der Aufstieg lohnt sich sehr. Es empfiehlt sich, vormittags die Düne zu besteigen. Gegen Mittag war es schon ziemlich eine Hitze da oben. Hat man die Höhe der Düne erreicht, wird man von einem unglaublich schönen Blick über den Atlantik belohnt. Der Sand der Düne ist so rein und fein. Es war schön, darin ohne Schuhwerk zu wandern.
Der letzte Teil unserer Tour war die überraschend schöne und spannende Stadt Lyon. Die Stadt ist Frankreich! Es erinnert etwas an Paris. Nur viel kleiner, zwei Flüsse und eine wunderschöne hüglige Umgebung mit allerhard alten ehrwürdigen Gebäude, Kirchen und Häuser. Ein Shopping Paradies für alle Kaufwütigen dieser Erde. Nur findet man hier kaum so viel Leute wie in Paris. Beindrucken euch die Hausboote auch immer so? Mit viel Liebe und Details sind die Boote ausgestattet und lassen erahnen wie es sich dort leben lässt. 
Wir hatten eine tolle Zeit in Frankreich. Einmal mehr. Und irgendwie schlägt mein Herz für diese Land. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hat mir imponiert. Die Offenheit und Gastfreundlichkeit der Menschen trag ich in wiedermal mit mir nach Hause.

Nun geniessen wir noch die letzten drei freien Tage bevor der Arbeitsalltag uns wieder hat. 
Ich wünsch euch ein sommerlich warmes Wochenende. 
Herzlich 
Kuhmagda